Nach der Vorstellung beim Genfer Auto-Salon 1966 wurde erfreute er sich sofort weltweiter Beliebtheit, sowohl wegen seiner Eleganz der Formen, als auch wegen der brillanten dynamischen Ausstattung, was ihn zu einer echten Ikone der italienischen Spider machte.
Es handelt sich um das letzte persönlich von Giovanni Battista „Pinin“ Farina koordinierte Werk: Der Alfa Romeo Spider besitzt Originalformen, schmal und abgerundet, mit abgeschrägtem Kofferraum, weshalb er auch den Beinamen „osso di seppia“ erhielt, zu deutsch so viel wie „Tintenfischknochen”. Es ist nicht der einzige offizielle Name des brillanten Spider des Unternehmens mit der Schlange im Wappen, welcher tatsächlich weltweit bekannt ist als „Duetto“ – ein Name, der zurückgeht auf eine öffentliche Ausschreibung, aber von einem bekannten Süßwarengewerbe für sich reklamiert und nach nur zwei Jahren von Alfa gezwungenermaßen aufgegeben wurde.
Der Spider mit der Mechanik der Giulia Sprint GT, deren Gang Pininfarina um 225mm kürzt und jenen der Giulietta/Giulia Spider verwendet. Doppelnocken-Längsmotor mit 1.570 cm3, zwei 40-Doppelvergasern für 109 PS, 5-Gang-Schaltung, unabhängigen Vorderradaufhängung, Hinterradantrieb und vier Scheibenbremsen.
Die niedrige und schnittige Karosserie mit abgerundeter Frontseite und Heck besitzt Stoßfänger in zwei Bereichen, um das typische Alfaschild in der Mitte zu betonen, während im unteren Bereich weite Ausfalzungen verlaufen, welche die Linien moderner machen. Das Gewicht in fahrbereitem Zustand beträgt nur 990 Kilo und erlaubt das Erreichen einer Maximalgeschwindigkeit von 185 km/h.
Das Modell wurde auch wegen der langen Sequenzen, in denen der junge Dustin Hofmann es hektisch am Ende des Films „Die Reifeprüfung“ aus dem Jahr 1967 fährt, zum Kinostar.
Aber die verzweifelte Fahrt über die Golden Gate Bridge von Benjamin Braddock-Dustin Hoffman zu den Klängen von Simon e Garfunkel war nicht der einzige Moment, der dem Model Aufmerksamkeit einbrachte. Denkwürdig ist auch die prachtvolle Kreuzfahrt - Genua, Cannes, New York - auf dem Turboschiff Raffaello, mit dem der europäische Jetset die drei Alfa Romeo Spider in den drei Farben der italienischen Flagge – weiß, rot und grün – begleitet, mit Landung in America zur offiziellen Präsentation in den States.
Dem Alfa Romeo Spider 1600 der ersten Baureihe folgen 1967, nach wie vor mit Tintenfischknochen-Karosserie die Modelle 1750 Veloce, mit stärkerer Mechanik und standardmäßig der technischen Raffinesse der hydraulischen Einspritzung und selbstsperrendem Differential als optionales Zubehör, sowie das Modell Junior 1300.
Ganz zeitgemäß und entsprechend der aerodynamischen Studien entfällt beim „Duetto“ im Jahr 1969 des charakteristische Heck: Beim Salon von Turin präsentiert Alfa die neuen Spider 1300 Junior und 1750 Veloce und läutet damit die Ära des „abgeschnittenen Hecks“ ein. Im Jahr 1971 erscheint dann der Motor 2000 und der Spider, dann mit diversen ,mehr oder weniger gelungenen aerodynamischen Änderungen sowie Änderungen der Motorisierung, bleibt aber derselbe bis zum letzten Modell 1990 mit überarbeitetem Heck. Die Produktion endet im Jahr 1994 nach quasi dreißig Jahren des Erfolgs.