Mit dem Ende der 1000 Miglia änderte sich unweigerlich unsere Wahrnehmung von Straßen. Nach den rund 1800 zurückgelegten Kilometern herrschte erst einmal Verwirrung auf dem Nachhauseweg.
Und dabei half auch kein Navi: Ohne die Hunderte von roten Schildern, die die Route markiert hatten, waren wir hoffnungslos verloren. Uns wunderte, dass Kreisverkehre auf einmal nicht mehr die bevorzugten Standorte der Fotografen waren. Doch ohne anfeuerndes Publikum vergeht einem sowieso der Spaß am Beschleunigen. Diese großzügige, warme Herzlichkeit, von Brescia bis Rom und zurück, auf jedem Platz und vor jeder Tür – spontane Zusammenkünfte, die sich Jahr für Jahr wiederholen. Alle Augen waren auf das „rollende Museum" gerichtet, und auch die Alfa Romeos aus der offiziellen Begleitflotte des Rennens standen im Blitzlichtgewitter und wurden gebührend gewürdigt.
Die Erklärung von Stellantis-Chairman John Elkann und seiner Frau Lavinia Borromeo
„Kaum ist die 1000 Miglia vorbei, vermisst man sie sofort. Tag für Tag haben wir uns in der Gesamtwertung verbessert und wurden immer vertrauter mit unserem Alfa Romeo – einem außergewöhnlichen Wagen mit hervorragender Leistung –, sowie mit dem Zeit- bzw. Durchschnittszeitfahren. Wir haben hart gearbeitet, um den Zeitplan einzuhalten und die Kontrollen innerhalb der vorgegebenen Fristen zu erreichen: Neben dem Publikum, den Landschaften und den schönen Autos ist das Wettbewerbselement sehr wichtig und macht das Geheimnis des zeitlosen Charmes der „Freccia Rossa" aus. Und wir sind überglücklich, dass ein Alfa Romeo diese Ausgabe gewonnen hat.“
Die GTA: ein historisches Symbol mit zukunftsweisendem Charakter
Es passiert sicher nicht alle Tage, eine Giulia GTAm live und aus nächster Nähe bewundern zu können. Die zu 100 % straßenzugelassene Limousine übernimmt eine auf 540 PS gesteigerte Version des 2.9 V6 BiTurbo der Giulia Quadrifoglio und wartet mit spezifischen technischen Lösungen für Aerodynamik, Set-up und Handling auf. Das Projekt profitierte von der Expertise von Sauber Engineering und dem Formel 1-Team Alfa Romeo Racing ORLEN, Antonio Giovinazzi und Kimi Räikkönen. Zu den viel bestaunten neuen Merkmalen gehören die 20-Zoll-Räder mit Ein-Mutter-Befestigung – erstmalig bei einer Limousine –, und die Akrapovič-Titan-Zentralabgasanlage mit ihrem unverwechselbaren Klang.
Italien-Postkarten voller Schönheit
Eines der Geheimnisse des fast hundertjährigen Erfolgs der 1000 Miglia ist die perfekte Kombination von Meisterleistungen auf vier Rädern und Straßen, die uns oft abseits der ausgetretenen Pfade durch stimmungsvolle Landschaften führen. Die von Pendlern und Touristen befahrenen Autobahnen weichen schnell den regionalen Landstraßen, auf denen wir Einblicke in die Schönheit Italiens erhalten und den sprichwörtlichen Fahrspaß der Alfa Romeo-Wagen hautnah erleben können. Das kraftvolle Röhren der Giulia GTA und GTAm durchbricht kurz die Ruhe des Samstagmorgens in der Emilia, der Heimat aller Motoren. Nach Modena und Reggio Emilia kehrt die 1000 Miglia dann für einen Moment in die Lombardei zurück: Die Stadtstrecke von Mantua ist an der Reihe – ein weitläufiges städtisches Areal, das unser Museum auf Rädern mit einer lebhaften Parade entlang des Mincio-Flusses begrüßt.
Verona, Weltkulturerbe-Stadt der UNESCO
Die Straßenränder entlang der Route sind inzwischen überfüllt. Je mehr Stunden vergehen, desto mehr strömt das Publikum ins Freie, um die Wagen aus der Nähe zu betrachten. Eine herzliche, grenzenlose Leidenschaft, schwer zu beschreiben und vor allem eins: universell. Die 1000 Miglia bezieht jeden mit ein, sorgt für rege Anteilnahme und spontanen Applaus bei der Vorbeifahrt der Autos, während das Dröhnen der Motoren den Alltag der vertrauten Straßen durchbricht. Wenn die Karawane durchfährt, wird die legendäre postkartentaugliche Schönheit Italiens für einen Moment von der Schönheit in Bewegung überlagert. Augenblicke, die es einzufangen gilt, sei es vor der Kulisse magischer Panoramen wie der Piazza Bra, dem „Wohnzimmer Veronas“, wohin die 1000 Miglia nach vier Jahren zurückkehrt, oder entlang des Gardasees zwischen Desenzano, Sirmione und Salò. Ein einzigartiges, durch und durch italienisches Schauspiel.
Die Ankunft in Brescia
Der Alfa Romeo 1900 Sport Spider – „Guest Car“ gefahren von Roberto Giolito, Head of Heritage, – traf um 16.30 Uhr in Brescia ein, gefolgt vom Rest der Karawane. Es war dann der Alfa Romeo 6C 1750 Super Sport von 1929, gefahren vom Duo Vesco-Salvinelli, der sich durchsetzte.
So geht eine außergewöhnliche Ausgabe der 1000 Miglia in die Archive ein. Sie hat die Verbindung zwischen der „Freccia Rossa” und Alfa Romeo weiter gefestigt, insofern dies noch irgend möglich war.